Roman "Die Eisrose"

Roman "Die Eisrose"

Der Umschlagtext des Romans lautet:

Nordfriesland anno 1360. Im Bischöflichen Schloss zu Schwabstedt an der Treene lernt der 25-jährige Torfhändler Ingvar Thordsen durch Zufall die lebensfrohe Freiin Sylke van Godefey kennen und verliebt sich sofort in sie. Eine Verbindung zu ihr ist wegen des Standesunterschiedes unmöglich, darüber hinaus hat sein Lehnsherr eine andere Frau für ihn vorgesehen. In der Sehnsucht nach Sylke beginnt er widerwillig, eine Zukunft mit der anderen zu planen.

Das ohnehin mühselige Leben in der mittelalterlichen Provinz, in der die Menschen durch die Willkür der Obrigkeit, von der ständigen Gefahr durch Raub und Totschlag und durch die gnadenlosen Mächte der Natur, vor allem der nahen Nordsee, bedroht werden, wird für Ingvar zum Martyrium.

Die Eisrose ist eine Erzählung, die im späten Mittelalter spielt, in diesem Land hier oben, das damals von der europäischen Kultur noch weitestgehend abgeschnitten war. Allerdings war es bereits durch die internationale Handelsorganisation namens "Hanse" als Transitstrecke auf den Flüssen erschlossen worden. Oftmals wird das Mittelalter in Romanen und Filmen als ein düsteres, mystisches Kapitel der Geschichte dargestellt, doch das ist nicht richtig.

Das Mittelalter muss in seinem Verlauf als eine Verbindung vom Altertum zur Neuzeit gesehen werden. Diese folgte mit der Renaissance und der Reformation, die sich namentlich zwar auf die Errungenschaften der Antike berufen, aber doch von den Erkenntnissen des Mittelalters profitierten. Das Voranschreiten des Christentums und des organisierten Handels erzeugte eine Lebensgemeinschaft, die es in dieser Form bis dahin nicht gegeben hatte. Die ihrerseits eine Kreativität hervorbrachte, die heute noch als unvergleichlich angesehen wird. Zeugen sind zum Beispiel die großen Kathedralen, wie die Dome in Köln, in Santiago de Compostela und allen voran die Notre Dame de Chartres. Es war das Zeitalter des Glaubens, bestimmt durch Klerus und Adel, zwar mit zahlreichen Irrwegen, aber dennoch wegweisend für den weiteren Lauf der Geschichte.

So auch hier in der Provinz, wo um 1200 bereits die ersten Kirchen auf heidnischen Fundamenten gebaut wurden, die heute noch existieren und an eine bewegte Historie erinnern, von der ansonsten derzeit nichts mehr zu spüren ist. In dieser Zeit habe ich meinen Roman angesiedelt, der das damalige Geschehen wiederbeleben soll. Mehrere Jahre habe ich in historischer und geographischer Entwicklung recherchiert, wobei dieses schließlich über die Erfordernis des Romans weit hinausging. Doch es hatte mich gepackt und die Erzählung entwickelte sich quasi parallel.

So habe ich Die Eisrose in 2 Ebenen gestaltet, einmal in der Vergangenheit und dazwischen in der Gegenwart. In Intermezzo - Abschnitten beschreibe ich Fakten und Informationen meiner Recherchen, indem ich Figuren geschaffen habe, die mir und somit auch dem Leser als Medium die Erläuterungen vermitteln, die notwendig und auch interessant sind, ohne dabei lehrmeisterlich erscheinen zu wollen.

Dabei geht es einerseits um die Phänomene dieses Landes, das von den Mächten des Meeres gestaltet wurde und diesen auch heute ständig ausgesetzt ist, aber auch um seine Historie, in der sich die Menschen mühevoll diesen Mächten widersetzt haben. Im Hochmittelalter hatten sie dabei Kenntnisse und Fähigkeiten entwickelt, die heute zum großen Teil in Vergessenheit geraten sind. Dazu gehören die rasante Entwicklung neuer Schiffstypen und die Fähigkeit, damit nicht nur auf den Meeren, sondern auch auf den Flüssen zu segeln. Bauwerke wie die großen Kathedralen gab es hier nicht, aber allein die Windmühlen in ihrem technischen Fortschritt sind schon faszinierend genug. Indem sich die Menschen spezialisierten, entwickelten sich die unterschiedlichsten Berufsgruppen, vom Müller und Bäcker bis zum Schreiner und Landmann. Der Abbau von Torf als wertvollem Brennmaterial hatte einen hohen professionellen Standard erreicht und auch der Handel damit hatte sich geschäftlich entfaltet.

Letztendlich ist Die Eisrose aber ein Liebesroman, der verdeutlichen soll, dass unabhängig vom Zeitalter, die Liebe und die Sehnsucht zweier Menschen übermächtig scheinende Hindernisse überwinden und besiegen können, dass die Menschen sich schon damals genauso wie heute und nicht anders geliebt haben.

Der Roman endet, wie es bei so vielen Dingen im Leben geschieht, an einer Stelle, wo es gerade am schönsten ist. Es gibt ein halboffenes Finale, aber die erste Frage eines jeden Lesers, ob und wie es denn weitergeht, kann ich dahingehend beantworten, dass eine Fortsetzung bereits in Arbeit ist, und dass es genauso weitergeht, wie es sich andeutet.

Die Eisrose, Frankfurter Taschenbuch Verlag, ISBN 978-3-937909-61-5, 752 Seiten

Präsentation auf den Buchmessen Leipzig April 2011, Frankfurt Oktober 2011, London April 2012